Wie in Teil eins dieser Blogreihe beschrieben, vereinen die weltweite Fankultur emotionale Verbundenheit zu Mannschaften und die Liebe zum Sport. Ob lokal oder im virtuellen Raum, die ländergrenzüberschreitende Fankultur lebt und hilft tagtäglich, den Sport und die Vereinsarbeit weiterzuentwickeln. Im nachfolgenden Blogbeitrag werden drei der global bekanntesten Fangemeinschaften aufgeführt und charakterisiert. Es werden Fragen bezüglich Auslebung, Organisation und Emotionalität gestellt und speziell die deutsche Fankultur herausgearbeitet.
Fußball – Gemeinschaft und Gegröle
Die größte Fangemeinschaft im Fußball ist aktuell die des FC Bayern München mit über 300.000 Mitgliedern. Da stellt sich die Frage, wie eine derart große Gemeinschaft entsteht und was sie zusammenhält. Fußballfans prägen, als zentrale Fangemeinschaft, die weltweite Fankultur maßgeblich. Sie sind häufig in Gruppen oder Vereinen organisiert und befeuern ihre Mannschaften, ob online oder bei Spielen vor Ort. Sie singen Vereinshymnen, entfalten übergroße Fanbanner oder gruppieren sich für gemeinschaftliche Vereinsfahrten zu Spielen. Wetten sind dabei maßgeblicher Teil der Fußballfankultur. Selbst junge Erwachsene bereits, geben sich Wettgiganten wie Tipico oder Bwin hin. Ob in Sportbars, vor Ort oder beim gemeinsamen Fußballschauen mit Freunden zu Hause, das emotionale Gegröle bei Toren, Fouls und Schwalben dringt in der Fußballsaison aus vielen Ecken. Fußballfans bilden eine starke Fangemeinschaft, die über Jahrzehnte und Generationen andauert und ihre Mannschaften scheinbar unermüdlich unterstützt.
Basketball – Ein starkes Netzwerk
In Foren wird heiß diskutiert: bleibt man bei traditionellen Fangesängen oder klatscht man Beifall? Fans beleidigen gegenerische Spieler. Die deutsche Basketballfankultur nähert sich in ihrer Emotionalität langsam aber sicher der Amerikanischen an und nimmt Züge der hochleidenschaftlichen Fußballfankultur an. Bei Spielen werden einheitliche T-Shirts oder Trikots getragen und in den Spielpausen werden choreografierte Gesangs- und Tanzroutinen aufgeführt. Ob FC Bayern Basketball im Audi Dome oder die diesjährige Basketballweltmeisterschaft in Indonesien, den Philippinen und Japan, die Fanclubs bilden eine enge Gemeinschaft. Dass derartige Events außerhalb der USA häufig nicht, wie im Fußball, im Public Viewing zelebriert werden, scheint dabei nicht zu stören. Der American Basketball Spirit ist in heimischen Hallen und deutschen Wohnzimmern genauso spürbar. Schlecht gestimmte Krawallmacher gehören löblicherweise nicht zur Tagesordnung.
Eishockey – Es geht heiß her
Die energiegeladene Atmosphäre bei Eishockeyspielen scheint ungeschlagen. Trommeln, Tröten und Gesänge werden von lauten Unterstützungsrufen begleitet. Die Kälte in den Stadien scheint der hitzigen Fanstimmung nichts abzutun. Die mitreißende Stimmung in den Arenen wird unter anderem dadurch erreicht, dass Fanclubs ganze Fanreisen organisieren und ihren Lieblingsteams überallhin folgen. Das Livespiel spielt dabei eine zentrale Rolle und macht den Kern der Leidenschaft und Euphorie der Eishockeyfans aus. Anders als im Basketball werden Eishockeyspiele im Rahmen von großen Public Viewing Events in ganz Deutschland zelebriert und das zurecht. Deutschland wurde im WM Finale hinter Kanada Zweiter. Eishockey als Sport, der von der Livekultur lebt, wurde in der Corona Pandemie zwar stark in Mitleidenschaft gezogen, davon ist heute in den Stadien und zumindest den deutschen Eishockeysportbars jedoch nichts mehr zu spüren.
International – Grenzenlose Leidenschaft
Wie beschrieben, besteht wahre Fankultur im Sport über Grenzen hinweg und Fans finden immer neue Wege, sich international zu verbinden. Dabei spielen, internationale Wettbewerbe, wie die eben Erwähnten eine wichtige Rolle. Ob FIFA Fußball-Weltmeisterschaft oder die Olympischen Spiele, manche Fans nehmen hunderte Kilometer auf sich um ihre Mannschaft glänzen zu sehen. Dank der Digitalisierung stellt auch die Sprachbarriere kein Hindernis mehr dar. Von manchen wird Leidenschaft zum Sport sogar so stark ausgelebt, dass sie sich in Ultra- Hooligan- Groundhoppergruppierungen wiederfinden. „Ultra“ bedeutet „über das Maß hinaus“ und beschreibt Fans, die fanatische Anhänger eines Sportvereins sind. Für sie steht der Sport im Vordergrund. Für Hooligans hingegen zählt Gewalt. Sie verbinden Sport mit Schlägereien und Eskalationen. Groundhopper sind die Fans, die ihren Sportvereinen überallhin folgen. Ob auf internationaler- oder Länderebene, sie wollen ihr Team bei jedem Wettkampf sehen und anfeuern.
Fazit
Fans und Fanclubs sind im Sport unverzichtbar. Je nach Sport kann Fankultur unterschiedliche Facetten annehmen. Diese wurden hier anhand dreier Sportarten angeführt, die international die größten Fangemeinschaften fassen. Auch innerhalb einer Fankultur gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Diese variieren von normalem Fandasein bis hin zu Extremen, die auch in Gewalt gipfeln können. Trotz negativer Elemente ist dennoch festzustellen, das Sportevents ohne Fans unvorstellbar sind, da Fans den Spirit der Wettkämpfe ausmachen.
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